Sind Sie weiblich und haben eine diagnostizierte Borderline oder eine Persönlichkeitsstörung und möchten aktiv daran arbeiten, um den Alltag besser zu bewältigen, so bieten wir Ihnen die Hilfe in einer Selbsthilfegruppe an.
Für ratsuchende Angehörige stehen wir auch für ein informatives Gespräch gern zur Verfügung.
Wir treffen uns jeden Freitag um 15.00 Uhr. Treffen nur nach Voranmeldung bei Kontaktperson.
Kontakt über die Selbsthilfekontaktstelle: 03591/3515863.
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Jahresbericht 2021
Bedingt durch Corona war es für die Gruppe ein sehr schweres Jahr. Wir waren oft durch die ständigen Telefonate überfordert und waren aber immer bemüht einen Weg zur Hilfe zu finden. Auch bei Ärzten und Therapeuten war es kaum möglich einen zusätzlichen Termin zu bekommen und wir fühlten uns oft alleingelassen. So mussten viele Krisenstunden gehalten werden und es galt einen Raum zu finden.
Wir waren sehr dankbar, dass uns eine Ergotherapie den Sportraum zur Verfügung stellte. Er war groß genug, so dass wir das Hygienekonzept auch einhalten konnten. Erleichtert waren wir, dass wir jede Woche zur gewohnten Zeit unser Treffen realisieren konnten. Oft reichte die Zeit nicht aus, um alle Probleme anzusprechen und Lösungswege aufzuzeigen.
Froh waren wir, dass der Kontakt zu unserer Therapeutin aus Köln durchweg weiter bestanden hat. Sie stand uns in schwierigen Situationen telefonisch gern zur Seite.
Aber es gab auch positive Dingen in dem Jahr. So beteiligten wir uns am Trommelworkshop, der von der Angst und Panik Gruppe organisiert wurde. Die Orientierung auf unseren Körper durch Achtsamkeit und Wahrnehmung gaben wieder neue Impulse. Die Gefühle, die durch den Leiter angesprochen wurden, konnten über die Instrumente gut zum Ausdruck gebracht werden. Ich denke, Wut und Ärger brachte vielen eine Erleichterung, sie loszulassen war an der Lautstärke und Vibration gut zu merken.
In den Sommermonaten versuchten wir viel die Gruppenstunden ins Freie zu legen. So ist es uns gelungen, die Achtsamkeit und Wahrnehmung ständig zu üben. Viel Unterstützung bekamen wir auch durch die Ergotherapeuten, die uns in kleinen Gruppen mit Verordnungen zusätzlich unterstützten, welche dann über die Krankenkasse abgerechnet wurde. Ein Gruppenmitglied nahm im Juli an einer Weiterbildung in Dresden teil. Das Thema "Bevor der Kragen platzt" war genau unsere Gruppenthematik. Durch die Instabilität der Gruppenmitglieder kommt es immer wieder zu Schwierigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen. Wie gehe ich mit den Konflikten um und wie kann eine Lösung aussehen, steht oft im Mittelpunkt unserer Gruppenstunden.
Unseren Workshop mussten wir Corona bedingt auch wieder umgestalten. Für unsere Therapeutin aus Köln war es nicht möglich dabei zu sein. Wir verzichteten thematisch zu arbeiten und legten unser Augenmerk auf die Gruppenstabilität. So wurden Vertrauen stärkende und haltende Übungen durchgeführt. In der gemeinsamen Zeit brachte die Konfrontation, aber auch Mut und Verstehen untereinander, neue Impulse. Durch die Gestaltung unter der Rubrik "Erlebnispädagogik" wurde der Zusammenhalt gefestigt.
Im September nahmen einige Gruppenmitglieder im Rahmen der Gesundheitswoche am Trommelworkshop in Hoyerswerda teil.
In der Adventszeit führten wir ein gemeinsames Plätzchenbacken durch. Eine kleine adventliche Stunde beschloss das Jahr.
Sehr betroffen mussten wir am 30.12. noch hinnehmen, dass ein Gruppenmitglied (30 Jahre) am 22.12. verstorben ist.
So wird der Anfang des neuen Jahres 2022 sicher nicht einfach und die erste Gruppenstunde wird durch diesen Verlust geprägt sein. Wir hoffen aber, dass das neue Jahr nicht wieder so anstrengend und Kräfte zehrend wird.
So möchten wir uns bei der Krankenkasse für die Unterstützung bedanken und hoffen diese auch im nächsten Jahr zu bekommen.